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Beschlussvorlage 16/2018
Gedenktag am 11.11.2018 für die Opfer des Ersten Weltkrieges

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Drucksache 16/2018 (90.2 KB)

Beschlussfolge

Abschließende Beschlussfassung in der Stadtverordnetenversammlung am 03.05.2018 vorgesehen.

Textauszug aus der Drucksache

Beschlussentwurf

Die Stadtverordnetenversammlung beschließt:

An der seeseitigen Mauer des Platzes der Einheit ist eine Gedenktafel für die Opfer des Ersten Weltkrieges anzubringen. Diese Gedenktafel soll am 11.11.2018 anlässlich des 100jährigen Kriegsendes enthüllt werden. Die Tafel soll folgende Inschrift tragen:

"Zum Gedenken an die
im Ersten Weltkrieg
(1914-1918)
Gefallenen des Kreises Prenzlau"

Begründung

Das am 11. November 1918 zwischen dem deutschen Reich und den Westmächten Frankreich und Großbritannien geschlossene Waffenstillstandesabkommen von Campiégne beendete den als Urkatastrophe des 20. Jahrhunderts beschriebenen Ersten Weltkrieg, der über 10 Mio. Opfer forderte.

Im Ersten Weltkrieg fielen 630 Prenzlauer Bürger. Auf einer Holztafel, die am 10.04.1921 in der Marienkirche eingeweiht wurde, waren die Namen von 126 "Kriegern" verzeichnet, die im Ersten Weltkrieg ihr Leben verloren hatten. Diese Tafel verbrannte im Zweiten Weltkrieg, der ungleich mehr Opfer forderte.

Vom uckermärkischen Infanterie-Regiment 64, das in Prenzlau stationiert war, fielen 3800 Rekruten im Ersten Weltkrieg, davon 2100 aus dem Kreis Prenzlau. Ihre Einsatzorte waren: Belgien und Frankreich (1914), Serbien (Herbst 1915), Verdun (Februar-Mai 1916), in den Argonnen (Oktober 1916 bis Februar 1917), Aisne-Champagne (April 1917), Ostgalizien (Juli 1917) und bis November 1918 an der Westfront. Am 23.12.1918 kehrten die "64er" von der Westfront zurück nach Prenzlau. Danach schlossen sich viele von ihnen im Februar 1919 dem Freikorps "Osterroht" an. Das Regiment selbst hatte sich entsprechend des Versailler Vertrages bis zum 30.09.1919 selbst aufzulösen.

Schülerinnen des Christa-und Peter-Scherpf-Gymnasiums Prenzlau forschten über die Auswirkungen des Ersten Weltkrieges auf die Zivilbevölkerung der Stadt Prenzlau. Dazu erarbeiteten sie eine Ausstellung, die 2014 an den Kriegsbeginn erinnerte. Diese Ausstellung wird 2018 im Scherpf-Gymnasium anlässlich des Kriegsendes vor 100 Jahren in einer leicht erweiterten Form erneut gezeigt.

Der Platz der Einheit wurde in den Anfangsjahren der Weimarer Republik speziell für die Anlegung des Kriegerdenkmals gestaltet. Das von Professor Fritz Klimsch gestaltete Kriegerdenkmal wurde auf einem dreieckigen Muschelkalksockel errichtet. Auf ihm loderte eine Flamme, aus der sich die Gestalt eines Jünglings hervorhob, der in der rechten Hand einen kurzen Speer trug. Flamme und Jüngling waren in Bronze gegossen (siehe Bild in der Anlage). Das platzbeherrschende Denkmal hatte eine Höhe von 4,75 m. Eigentlich wollten die Nationalsozialisten das Kriegerdenkmal beseitigen, da der sogenannte "nackte Jüngling", der das gebrochene gedemütigte Deutschland symbolisieren sollte, nicht in das Bild der NS-Ideologie passte. Doch dazu kam es erst, in der stalinistischen geprägten Nachkriegszeit Anfang der 50er Jahre.

verantwortliches Amt / Antragsteller

Zweiter Beigeordneter der Stadt Prenzlau

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