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Gartentipps - Wege

Weggestaltung sorgfältig zu planen, hat einen praktischen Nutzen. Wege sollen Orte verbinden, Freiräume erschließen und als Richtungsweiser im Garten dienen. Wichtige Wege im Garten führen zum Beispiel vom Hauseingang zum Autostellplatz oder von der Terrassentür zum Hauseingang.
Um eine sinnvolle und eine dauerhaft zufriedenstellende Weggestaltung zu erhalten, sind zunächst planerische Überlegungen von Bedeutung. Welche Wege werden wie oft und in welchen Jahreszeiten benutzt? Sollten die befestigten Flächen auch befahrbar sein?
Bei vielen Freiräumen, insbesondere bei kleineren Flächen mit engem Bezug zur Architektur, macht es Sinn, für die Anordnung der Wege zunächst ein Funktionsschema zu erstellen. Dazu werden alle potenziell möglichen Wegeverbindungen vereinfacht und mit dickem Strich dargestellt, also alle Ein- und Ausgänge des zu gestaltenden Freiraums mit einer Geraden

Gerade Weggestaltung: Hinsichtlich der Wegeführung ist zu bedenken, dass diese den Garten ansprechend gliedern aber auch ungewollt zerteilen kann. Ein Weg, der zentral durch eine Rasenfläche verläuft, kann zur optischen Teilung der gesamten Fläche führen. Dies kann erwünscht oder nicht erwünscht sein.
Wichtig ist es hier, Nebenziele und "Stationen" am Wegesrand zu gestalten.
Bei der geraden Weggestaltung wird der Blick auf das Ziel gerichtet. Das Ziel ist meist bereits am Anfang des Weges sichtbar und kann zum Beispiel eine schöne Bank oder ein Wasserbecken sein. Gerade Wege sind nützlich für schnell zu erreichende Ziele, zum Beispiel Fahrradschuppen oder Kräutergarten. Eine gerade Weggestaltung kann aber auch langweilig wirken, weil man direkt sieht, was sich am Ende befindet.

Geschwungene Wege haben einen eher romantischen und natürlichen Charakter. Das Ziel sollte hierbei nicht bereits am Wegesanfang zu sehen sein. Spannung erhält diese Weggestaltung durch unregelmäßige Biegungen, die Überraschungsmomente schaffen. Bei geschwungenen Wegen ist es empfehlenswert, Ruhepole, zum Beispiel einen Sitzplatz, ein stehendes Gewässer oder ein Pavillon, am Wegesrand zu integrieren.
Abzweigungen bzw. Biegungen sollten immer durch Gestaltungselemente begründet werden. Eine größere Pflanze oder eine kleines Kunstobjekt könnten begründen, dass ein Weg seicht darum geführt wird.

Materialien
Die wassergebundene Decke ist eine sehr kostengünstige Variante für die Weggestaltung. Bei diesem Wegaufbau erfolgt keine Versiegelung, das heißt, der Niederschlag kann an Ort und Stelle versickern. Auf eine Schottertragschicht wird eine Deckschicht aus Kies-Sand- oder Splitt-Sand-Gemisch aufgestreut und unter Wasserzugabe festgewalzt.
Eine Weggestaltung aus Rindenmulch kann leicht selbst hergestellt werden. Hier ist ebenfalls eine Tragschicht aus Kies oder Schotter nötig, um einen festen Untergrund zu erhalten. Die Rindenmulchdecke sorgt für einen weichen und leicht federnden Belag, der allerdings bei nassem Wetter schlecht zu begehen ist. Die zerkleinerte Baumrinde zersetzt sich nach einer Weile zu Humus und muss erneut aufgeschüttet werden. Geeignet sind Rindenmulchwege zum Beispiel für extensiv genutzte Bereiche in Pflanzbeeten.

Kies ist ein preiswertes Material für die Weggestaltung und ebenfalls einfach in Eigenarbeit zu verarbeiten. Auch hier ist eine Schotter- oder Kiestragschicht nötig, um einen festen Untergrund zu erhalten und die Begehbarkeit zu ermöglichen. Eine seitliche Randeinfassung, zum Beispiel aus Kleinsteinpflaster, verhindert das "Wandern" des Materials in die angrenzenden Flächen. Je nach angestrebtem Erscheinungsbild (naturnah) ist aber auch ein fließender Übergang zur angrenzenden Vegetation möglich.

Holz ist ein "warmer" Baustoff, der leicht zu verarbeiten, aber nur begrenzt haltbar ist. Die Verwitterungsresistenz kann durch eine entsprechende Imprägnierung und konstruktive Schutzmaßnahmen verlängert werden. In schattigen Gartenbereichen muss auf nassen Holzbelägen mit Rutschgefahr gerechnet werden. Bei sonnen- und windexponierter Situation ist dies nicht zu befürchten. Zumeist werden Holzbeläge für Holzterrassen verwendet. Für die Weggestaltung in Feuchtbiotopen sind Holzstege empfehlenswert.
Klinkerpflaster sind hart gebrannte Vollziegel aus Tonerde. Ihre Frostbeständigkeit, Dichte und Härte erhalten sie durch höhere Brenntemperaturen als bei Vormauerziegeln üblich. Mit anderen Materialien, zum Beispiel Granitpflaster, sind reizvolle Kombinationen für die Weggestaltung möglich.

Verfasser:
Arbeitsgemeinschaft Britt Stordeur & Ulrike Katzung, Moor/Prenzlau. Im Auftrag der Stadt Prenzlau. 2009.

 

Bereiche:

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