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Stolpersteine

Gunter Demnig ist ein Kölner Bildhauer und der Schöpfer des Projekts „Stolpersteine“. Die Idee kam 1990 anlässlich des 50. Jahrestages des Auschwitz-Erlasses und der damit verbundenen Deportation von 1.000 Sinti & Roma aus Köln. 1992 verlegte er die erste Messingplatte mit den Anfangszeilen des Auschwitz-Erlasses in Köln.
In den Folgejahren wurde dann das Stolperstein-Projekt geboren und auf alle von den Nazis verfolgten Gruppen ausgedehnt. Anfangs gab es 1994 eine Ausstellung mit 250 Stolpersteinen in der Antoniterkirche (Köln). Im Januar 1995 verlegte Demnig dann die ersten Steine in Köln, noch ohne Genehmigung. Zwei Jahre später, im Juli 1997, wurden dann, jetzt mit offizieller Genehmigung, zwei weitere Steine in Salzburg (Österreich) verlegt. Bis zum April 2015 wurden insgesamt über 50.000 Steine in Deutschland, Österreich und weiteren 18 europäischen Ländern von Norwegen bis Italien und Frankreich bis Russland verlegt.

Die Idee hinter Demnigs Projekt besteht darin, den Opfern des Nationalsozialismus, die in den Konzentrationslagern zu Nummern degradiert wurden und in den Ghettos ihre angestammte Heimat verloren haben, ihre Namen und Herkunftsorte und damit ihre Identität zurückzugeben. Das Bücken, um die Inschrift der Steine zu lesen, sieht der Künstler als Verbeugung vor den Opfern, als eine symbolische Geste des Gedenkens.

Auch die Stadt Prenzlau ist seit 2010 Teil des Projektes. Nach Jahren der Recherche konnten 2012 die ersten zehn Stolpersteine verlegt werden. Die derzeit 120 € teuren Steine werden durch Spenden finanziert. 2015 wurden weitere elf Steine und am 21.06.2022 der für Ilse Sinasohn in der Stadt verlegt. In Prenzlau gilt das Projekt damit als vorübergehend abgeschlossen, da die derzeitige Quellenlage in den Archiven keine weiteren Rückschlüsse auf Opfer ermöglicht.

Stolpersteine in Prenzlau

Fotos: © Dr. Matthias Schulz (Uckermärkischer Geschichtsverein zu Prenzlau e.V.)

 

Downloads

Übersichtskarte Stolpersteine (2.3 MB)
Stand 2024-02

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