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Nur gemeinsam zukunftsfähig

29.01.2010

Erfahrungsaustausch beim „Dialog Fachkräftesicherung"

Prenzlau (spz). „Die Zeiten, als wir uns den Schwarzen Peter gegenseitig zuschoben, sollten vorbei sein", sagt Christian Ramm, Leiter der Arbeitsagentur Eberswalde, zu Beginn des Dialogs Fachkräftesicherung, zu dem am Donnerstag ins Jugendgästehaus „Uckerwelle" eingeladen wurde. Unter dem Motto „Wirtschaftsmacht Jugend - Fachkräfte von morgen" diskutierten Vertreter der Verwaltung, Lehrer und Mitarbeiter der Arbeitsagentur und des Grundsicherungsamtes, Bildungsträger und Unternehmer, Schüler, Lehrer und Eltern, wie mit bestehenden Problemen umgegangen werden kann. „Wir haben das Problem bereits frühzeitig erkannt und als erste im Land Brandenburg vor mehr als zwei Jahren das Netzwerk Fachkräftesicherung in der Uckermark gegründet", so Ramm.

Zahlreiche Projekte sind seitdem mit verschiedenen Partnern auf den Weg gebracht worden. Lehrer haben die Möglichkeit geboten bekommen, sich im Rahmen von Firmenbesuchen über die Unternehmen der Region zu informieren, der Zukunftstag bietet jungen Leuten die Chance, sich zu orientieren, Aktionen wie der „Tag der Berufe" an der Prenzlauer Hackert-Oberschule, Bewerberstammtische und schulische Angebote zur praktischen Arbeit zeigen Erfolge. Uwe Flöter, Leiter der Philipp-Hackert-Oberschule hat gute Erfahrungen mit dem Berufbildungsverein in Prenzlau gemacht. Das Projekt „Initiative Oberschule" biete Schülern die Möglichkeit, einmal in der Woche im Berufsbildungsverein ihren Wirtschaft-Arbeit-Technik-Unterricht zu absolvieren und verschiedene Berufsfelder kennenzulernen. „Das hat den Vorteil, dass die Mädchen und Jungen feststellen können, was ihnen liegt und was vielleicht überhaupt keinen Spaß macht." Flöter wünscht sich, dass die Orientierungsphase für dieses Projekt schon Ende der 8. Klasse beginnt. „Eine Woche lang sollten die Schüler dann zum BBV Prenzlau gehen, um eine Entscheidung für den Praxisunterricht der kommenden Schuljahre treffen zu können." Allerdings: Momentan gibt es dafür keine Finanzierung. Doch Prenzlaus Bürgermeister Hendrik Sommer, der gemeinsam mit Christian Ramm die Veranstaltung moderiert, stimmt zuversichtlich: „Ich denke, dass wir da eine Lösung finden werden." Es gibt eine Reihe von Anregungen, um künftig neue Wege zu gehen. So schlägt Angelika Hauptmann von der LASA Brandenburg beispielsweise einen Wirtschaftsstammtisch mit Lehrern, Eltern und Unternehmen vor.

„Wir können nur zukunftsfähig sein, wenn wir alle etwas gemeinsam machen", ist Christian Ramm überzeugt. Dass dringender Handlungsbedarf bestehe, belege eine Prognos-Studie, nach der festgestellt wurde, dass sich die Zukunft einer Region an der Frage entscheide, wie das Fachkräfte-Thema aufgestellt sei. Hier habe man Verantwortung.
In der Diskussion werden Erfahrungen ausgetauscht, aber auch Probleme auf den Tisch gelegt. So kritisiert Landeselternratsmitglied Sigrid Bartholomé, dass Ausbildungsbetriebe vorschnell zu Abiturienten greifen und gibt zu bedenken, dass der Zugang zu Bildung in der Region kompliziert sei, biete doch nur die Talsand-Oberschule in Schwedt die gymnasiale Oberstufe nach der 10. Klasse an. Hier kann Frank Habelt, stellvertretender Leiter des Staatlichen Schulamtes, reagieren: „Wir sind derzeit dabei, den Bedarf für ein berufliches Gymnasium am Oberstufenzentrum in Prenzlau zu prüfen. Das Ministerium hat Unterstützung signalisiert."
Ein erfolgreiches Praxisbeispiel kann der Angermünder Schulleiter Frank Bretsch zur Diskussion beisteuern. An der Ehm-Welk-Oberschule arbeiten die Mädchen und Jungen der Hauptschulklassen im 9. und 10. Schuljahr einen Tag pro Woche in einem Unternehmen. „Mittlerweile haben wir dafür 80 Kooperationen. Und das läuft." Die persönliche Bindung zwischen den Schülern und den Unternehmen trage zur Motivation bei und stärke ein gegenseitiges Verantwortungsgefühl. Der Beispiele gibt es, so das Fazit, eine ganze Reihe. „Es ist interessant, zu erfahren, was bereits alles realisiert wird", sagt Unternehmer Helmut Masche anerkennend. Für Prenzlaus Bürgermeister Hendrik Sommer ist klar: „Wir müssen die vorhandenen Angebote und Möglichkeiten noch mehr publik machen. Und wir müssen im Gespräch bleiben."

 

Ansprechpartner:

Frau S. Ramm
Geschäftsstraßenmanagement
Geschäftsstraßenmanagerin

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