Prenzlau (spz). Die Möglichkeit, kostenfreie Moderations-Workshops anzubieten, ist nicht selbstverständlich. Bereits im vergangenen Jahr konnten die Ländliche Arbeitsförderung Prenzlau e.V. in Kooperation mit der Öffentlichkeitsarbeit der Stadt Prenzlau ein solches Angebot unterbreiten und zwei Workshops veranstalten. Entstanden ist daraus ein Moderationspool mit 21 Leuten und die Idee, das Projekt weiterzuführen, um einen Praxisanteil zu erweitern und es mit dem Stadtleitbildprozess in Prenzlau zu verknüpfen. „Dank einer nochmaligen Förderung durch den Lokalen Aktionsplan Uckermark ist das möglich“, sagt Thomas Holbe, Geschäftsführer der LAFP. „Der Lokale Aktionsplan Demokratie Uckermark bietet die großartige Chance, Projekte durchzuführen, die sonst nicht oder kaum möglich wären. Um Demokratie erlebbar zu machen, ist das ungemein wichtig. Zumal dann, wenn man zunächst auch erst einmal austesten muss, was funktioniert, was passt.“
Seit 2007 gibt es den Lokalen Aktionsplan Demokratie Uckermark. Er ist ein Bündnis aus gemeinnützigen Vereinen und Organisationen, bürgerschaftlich Engagierten, Kommunalpolitik, Unternehmen, Kreisverwaltung und weiteren Behörden. Durch den LAP werden Vereine, Organisationen, Initiativen, Einrichtungen oder Einzelpersonen unterstützt, die sich für Werte wie Freiheit, Gleichheit und Gerechtigkeit einsetzen. Diese Unterstützung kann unterschiedlicher Art sein – in Form von Beratung, als Vermittlung von Kontakten auf kommunaler Ebene genauso wie zu Akteuren, die landesweit oder bundesweit agieren. Auch die Beantragung von Fördermitteln über den LAP ist möglich. Unterschiedlichste Aktivitäten konnten in den zurückliegenden Jahren dank einer solchen Förderung realisiert werden: der Ideenwettbewerb für Kinderrechte der Bürgerstiftung Barnim Uckermark, Miteinander-Bürgerdialoge und andere Projekte zur Demokratiestärkung der Ländlichen Arbeitsförderung in Zusammenarbeit mit der Stadt in Prenzlau, Projekte der Jugendwehren der Freiwilligen Feuerwehr, eine Sozialraumbefragung und Austauschformate des Dorfvereins in Polßen, der Antirassismus-Tag des Schwedter Gauß-Gymnasiums sowie Beteiligungsformate der Brüssower Kirchengemeinde. Insgesamt wurden in den zurückliegenden zehn Jahren durch den LAP 90 Projekte im Landkreis Uckermark gefördert; im Zeitraum von Anfang 2021 bis August waren es zwölf.
Es lohnt sich, die Liste der geförderten Projekte auf der LAP-Internetseite durchzuklicken. Nicht nur, um einen Eindruck von der Vielfalt dessen zu bekommen, was gefördert wurde. „Sondern auch, um selbst Anregungen für eigene Projekte zu sammeln“, sagt Jörg Depta. Er ist seit April 2022 LAP-Koordinator für den Landkreis Uckermark. Ebenfalls seit April ist das demos – Institut für Gemeinwesenberatung - als Deptas Arbeitgeber Träger des LAP. War die LAP-Koordinierungsstelle bis dahin beim Landkreis Uckermark angesiedelt, so ist mittlerweile nur noch die Abrechnungsstelle dort zu finden. Die Koordinierung selbst erfolgt quasi außerhalb der Verwaltungsmauern. Depta hat jahrelang beim Mobilen Beratungsteam Brandenburg gearbeitet und verfügt über eine Menge Erfahrungen in der Demokratiearbeit. Die kommen ihm bei der neuen Aufgabe zugute. Sein Ziel ist es, im gesamten Landkreis unterwegs zu sein, vor Ort zu beraten, zu informieren, zu unterstützen. Auch sein Büro ist sozusagen an der Basis, in der Begegnungsstätte „Diester“ in Prenzlau, zu finden. Einen Großteil der Zeit aber ist er unterwegs. Er will hin zu den Demokratiepartnern. Im Begleitausschuss, der regelmäßig zusammenkommt und über die Befürwortung von Förderanträgen befindet, hat man sich mit dem Trägerwechsel darauf verständigt, künftig noch mehr Projekte in Dörfern zu unterstützen. „Wir wollen rein ins Ländliche“, sagt Depta und möchte dabei die erreichen, die in den Dörfern „etwas machen wollen. Beispielsweise etwas dafür tun, dass Alteingesessene und Zugezogene ins Gespräch kommen. Oder bei kontroversen Debatten dabei helfen, dass ein wertschätzender Austausch stattfindet. Oder aber Jugendliche unterstützen, die etwas in ihrem Dorf bewegen wollen, denen aber noch die zündende Idee fehlt.“ Ein zweiter Schwerpunkt, auf den man sich ab dem kommenden Jahr noch mehr konzentrieren will, ist die Unterstützung von Projekten im Schwedter Raum.
Fünf bis sechs Mal im Jahr kommt der Begleitausschuss des LAP zusammen, um über die eingereichten Projektanträge zu entscheiden. Bereits im Vorfeld haben Antragsteller die Möglichkeit, sich beispielsweise von Koordinator Jörg Depta, beraten zu lassen. Denn auch er weiß, dass Antragstellungen gerade für kleinere Vereine oft eine Herausforderung darstellen können. Umso mehr hat er sich auf die Fahnen geschrieben, noch mehr in die Fläche zu gehen, noch näher vor Ort und bei den Leuten zu sein. Ausdruck dessen ist auch die Wahl des Ortes für die jüngste Sitzung des Begleitausschusses, der in der Gemeinde Nordwestuckermark zusammenkam. In diesem Jahr übrigens kann man noch bis zum 7. Oktober Anträge stellen. Alles Wissenswerte dazu - einschließlich des Kontaktes zu Jörg Depta - ist zu finden unter: www.lap-uckermak.de.
Frau A. Martinot
Bürgermeister und Stabsstellen
Öffentlichkeitsarbeit und Pressestelle