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Bild von Wolfram Schubert am passenden Platz

01.09.2022

Klinkow (spz). Wenn am Sonnabend in Klinkow Dorffest gefeiert wird, sollten die Gäste unbedingt einen Blick den Gemeindesaal werfen. Denn bis dahin wird das große Bild des Malers Wolfram Schubert schon an seinem neuen Platz hängen. „Das ist eine Überraschung!“, rief Ortsvorsteher Detlef Brieske, als Bürgermeister Hendrik Sommer am Donnerstag mit zwei Mitarbeitern nach Klinkow kam und sie das riesige Kunstwerk aus dem Auto holten. „Wir haben dieses Bild von Wolfram Schubert geschenkt bekommen“, sagt Sommer und holt aus: „Im Rahmen des Bürgerbudgets gehörte der Vorschlag, Aquarelle von Wolfram Schubert anzukaufen, 2021 zu den Favoriten. In diesem Zuge überraschte uns der Künstler mit der Offerte, uns das Bild ‚Philemon und Baucis‘, das ihn zusammen mit seiner Frau Inge zeigt, zu schenken. Es ist eines der letzten Bilder, die er in der Uckermark gemalt hat, bevor er nach Gardelegen zog, wo er heute lebt. Es zeigt die Uckermark und es gehört wohl auch hierher“, so der Bürgermeister. Dass es ausgerechnet in Klinkow seinen Platz bekommen hat, ist kein Zufall. „Und es ist auch nicht allein darin begründet, dass im Gemeindehaus die entsprechend große Wandfläche vorhanden ist, sondern es gibt einen ganz direkten Bezug zu dem Dorf“, so Sommer und Ortsvorsteher Brieske weiß sofort worum es geht: „Richtig, er hat hier mal gemalt.“ Das war 1960. Brieske, damals ein achtjähriger Junge, erinnert sich an Schubert, wie er beim Erntefest nahe des Denkmals stand und zeichnete. „Ich habe selbst zwei Bilder von ihm“, sagt er und erzählt, dass er eines davon sogar geschenkt bekam, weil Schubert sich viele Jahre später an die Brieskes aus Basedow erinnerte. Es sind schöne Erinnerungen. Auch an die Zeit in Klinkow. In ausgewählten Landwirtschaftlichen Produktionsgenossenschaften – kurz: LPG-en – sollte der 1. Mai 1960 besonders vorbereitet werden. Schubert, der im Jahr zuvor das Studium an der Kunsthochschule Berlin abgeschlossen hatte, gehörte zu einer der „Künstler-Brigaden“, die das Ministerium für Kultur in die Dörfer entsandte. „In der Zeit vor dem 1. Mai habe ich in Klinkow intensiv gemalt und gezeichnet. Es gab dann im Dorf eine Ausstellung mit meinen Arbeiten und für die Leute war das natürlich schön, als sie sich selbst wiederentdeckten.“ Auch Wolfram Schubert gefiel es. So sehr, dass er noch bleiben wollte und das Angebot vom Rat des Kreises, für ein Vierteljahr einen Studienaufenthalt in Klinkow dranzuhängen, gern annahm. „Auch in dieser Zeit entstanden wieder viele Arbeiten. Mit der Mappe stellte ich mich dann später in Neubrandenburg vor, wohin wir im Herbst 1960 von Berlin aus zogen.“ Klinkow, so erinnert sich der heute 96-jährige, bedeutete für ihn den ersten Kontakt mit der Uckermark. Jenem Flecken Erde, der später für viele Jahrzehnte seine Heimat werden sollte. „Das Bild ist ein Dankeschön von Inge und mir für diese schöne Zeit in der Uckermark“, sagt er. Und damit schließt sich förmlich der Kreis und das Bild hat nicht nur einen guten, sondern den genau passenden Platz gefunden. Wolfram Schubert ist wieder da.

 

Ansprechpartner:

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Bürgermeister und Stabsstellen
Bürgermeister

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