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Diakonissenhaus stellt Pläne für Evangelisches Hospiz Prenzlau vor

20.10.2021

Das Evangelische Diakonissenhaus Berlin Teltow Lehnin hat in dieser Woche Prenzlau seine Pläne für ein Evangelisches Hospiz in der Stadt vorgestellt. Neben dem Vorstandsvorsitzenden, Pfarrer Matthias Blume, und dem Geschäftsführer im Unternehmensbereich Altenhilfe, Michael Blümchen, als Vertreter des Diakonissenhauses nahmen Prenzlaus Bürgermeister Hendrik Sommer, der Beigeordnete der Stadt, Dr. Andreas Heinrich, der Beigeordnete des Landkreises Uckermark, Hendryk Wichmann, sowie Ute Frahm vom Uckermärkischen Hospizverein an dem Gespräch teil.

Pfarrer Matthias Blume betonte den Leitgedanken der Hospizarbeit: „Es geht uns nicht darum, dem Leben mehr Tage zu geben, sondern den Tagen mehr Leben. Die Menschen, die ins Hospiz kommen, sind unsere Gäste, das Hospiz ihr letztes Zuhause, in dem sie in der letzten Phase ihres Lebens ganzheitlich begleitet werden.“ Michael Blümchen ergänzte, dass die architektonische Planung darauf abzielt, diesen Gedanken auch baulich umzusetzen. „Hospizarbeit ist erdverbunden. Deshalb planen wir ein eingeschossiges Gebäude. Im Vordergrund steht, eine wohnliche Atmosphäre zu schaffen. Dazu gehören große Zimmer mit Terrassen, die so angelegt werden, dass Pflegebetten herausgeschoben werden können, eine Wohnküche und ein Wohnzimmer.“

Das Hospiz soll im Karree Karl-Marx-Straße/Rudolf-Breitscheid-Straße/Akazienstraße entstehen. Der Entwurf des Architekturbüros Feddersen Architekten, Berlin sieht die Errichtung von drei Einzelhäusern mit asymmetrischen Satteldächern vor, die durch zwei Flachbauten verbunden werden. Das Hospiz wird zwölf Plätze für schwer kranke und sterbende Menschen bieten. Sie und ihre Angehörigen finden dort Ruhe, Geborgenheit und Sicherheit durch professionelle Pflege, kompetente medizinische Betreuung und einfühlsame Begleitung. Zwei weitere Räume stehen für Übernachtungsgäste zur Verfügung.

Der Baustart soll nach Möglichkeit noch 2022 erfolgen, für die Bauarbeiten ist ein Zeitfenster von etwa 18 Monaten vorgesehen. Die Baukosten werden derzeit auf ca. 4,4 Millionen Euro geschätzt. Im Jahr 2024 soll das Hospiz seinen Betrieb aufnehmen. Voraussetzung ist, dass im Rahmen eines Bebauungsplanverfahrens Baurecht für das Grundstück geschaffen wird. Die Stadtverordneten werden in der Sitzung am 9. Dezember 2021 dazu beraten.

Blume und Blümchen betonten, dass Hospizarbeit nicht die Aufgabe eines Trägers allein ist, sondern eine breite gesellschaftliches Basis braucht.

Blume: „Hospizarbeit ist darauf angewiesen, dass sie als bürgerschaftliche, gemeinschaftliche Aufgabe verstanden wird. Dies kommt etwa im ehrenamtlichen Engagement zum Ausdruck, wie wir es an unseren Hospizstandorten in Lehnin, Luckau und Potsdam erleben. Die Offenheit, mit der uns die Stadt Prenzlau, der Landkreis Uckermark, der Kirchenkreis und der Uckermärkische Hospizverein begegnen, macht uns Mut, dass dies auch in Prenzlau gelingt.“

Michael Blümchen ergänzt: „Hospize gehören nach unserer Überzeugung mitten in die Stadt, nicht an den Rand. Die Wahl des Grundstücks und die Planung der Außenanlagen tragen dem Rechnung. Diese sehen sowohl Rückzugsbereiche als auch öffentliche Bereiche vor, in denen Begegnung und das Erlebnis des Hospizes als offener Ort möglich sind.“

Blume und Blümchen betonten die Möglichkeit und Notwendigkeit, das Hospiz mit Spenden zu unterstützen, da Kranken- und Pflegeversicherung die Kosten nur zu 95 % übernehmen. Blume: „Wir erleben, dass die Spenden uns nicht nur helfen, die fehlenden Mittel aufzubringen, sondern dass sie über die Spenderinnen und Spender auch zurückwirken in die Gesellschaft und zu einem breiteren Verständnis der Hospizarbeit beitragen.“

Bürgermeister Sommer erinnerte daran, dass es bereits 1995 erste Pläne für ein stationäres Hospiz in Prenzlau gab und dieser lange gehegte Wunsch vieler Bürgerinnen und Bürger nun Wirklichkeit zu werden verspricht. Auch Hendryk Wichmann freute sich, dass der Landkreis Uckermark nun endlich ein dringend benötigtes Hospiz bekomme. Dass dafür Bedarf bestehe betonte Ute Frahm, die im Rahmen der ambulanten Hospizarbeit immer wieder mit der Frage konfrontiert werde, wohin sich Menschen wenden können, wenn die Pflege in der Häuslichkeit nicht mehr möglich ist.

Das Evangelische Hospiz Prenzlau ist ein Projekt des Evangelischen Diakonissenhauses Berlin Teltow Lehnin (EDBTL), ein großer Anbieter diakonischer Dienste in Brandenburg und Berlin. Zurzeit sind mehr als 2.300 Mitarbeitende in den Bereichen Gesundheit, Altenhilfe, Teilhabe und Bildung tätig.

 

Ansprechpartner:

Herr Dr. Andreas Heinrich
Geschäftsbereich 2. Beigeordneter
2. Beigeordneter

Kategorie:

Bauen und Stadtentwicklung
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