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Städtepartnerschaftswochenende

07.09.2021

Tanja Sauleviĉienė hat voller Stolz die Medaille der Stadt Prenzlau in ihrem Gepäck verstaut und Eberhard Eitel lernte ein neues Wort in der Uckermärkischen Mundart gelernt: „Wunnerboar!“. Doch das war längst nicht alles, was die beiden nach Varéna in Litauen und Uster in der Schweiz nach dem Städtepartnerschaftswochenende in Prenzlau mitgenommen haben. „Es waren so viele Eindrücke, so viele schöne Momente“, sagt Tanja Sauleviĉienė, die hier alle nur kurz „Tanja“ nennen. Und Eberhard Eitel pflichtet ihr bei: „Es ist immer wieder ein Erlebnis, wenn wir hier sind. Jedes Mal entdecken wir Neues.“ Man kann die beiden als die „guten Seelen“ der Partnerschaften Prenzlaus mit Varéna und Uster bezeichnen. So lag es auf der Hand, sie mit der Medaille der Stadt auszuzeichnen. Eberhard Eitel nahm seine bereits auf dem Neujahrsempfang 2020 entgegen, Tanja Sauleviĉienė, die bei der Verleihung auf der Stadtverordnetenversammlung im Juni nicht persönlich dabei sein konnte, bekam sie nun auf dem Stadtfest auf großer Bühne überreicht. „Das macht mich stolz“, sagt sie und schluckt ein paar Tränen weg. Neben ihr steht Vidas Mikalauskas, einstiger Bürgermeister von Varéna. Die beiden können sich gut daran erinnern, wie die Partnerschaft – damals noch mit dem Amt Prenzlau-Land – zustande kam und vor 20 Jahren in Varéna der Vertrag unterschrieben wurde. Zwei Jahrzehnte später ist die Begegnung in Prenzlau, an der auch der damalige Varénaer Verwaltungsleiter Algis Miškinis und seine frühere Stellvertreterin Laima Vilbikien sowie Tanjas Sohn Povilas Sauleviius teilnehmen, so etwas wie eine Reise zu den Anfängen zurück. Immer wieder kommt die Sprache auf gemeinsame Projekte. „Diese Partnerschaft war immer lebendig“, weiß Tanja, die Dolmetscherin, die jedes Mal mit dabei war. Egal, ob sich Jugendliche, Politiker, Lehrer, Landwirte, Künstler oder Sportler abwechselnd in Prenzlau und Varéna trafen. Sie lacht: „Ganz zu schweigen von den Feuerwehrleuten. Unsere Jungs nehmen seit vielen Jahren schon an den Wettkämpfen bei den Feuerwehrfesten in Prenzlau teil.“ Freundschaften sind entstanden und mehr. Prenzlaus einstiger Bauamtsleiter Klaus Köhler wohnt seit vielen Jahren schon mit seiner litauischen Frau in der Nähe von Varéna. Und Vidas Mikalauskas und Prenzlaus Bürgermeister Hendrik Sommer sieht man an, dass sie sich verstehen. Die riesige Weinflasche mit der Aufschrift „Blutsbrüder“, die Sommer Mikalauskas vor zehn Jahren schenkte und die dieser nun nach Prenzlau mitbrachte, um sie bei einer besonderen Gelegenheit zu öffnen, ist wie das Symbol dieser Verbundenheit. Auch die Veränderung politischer Mehrheitsverhältnisse und die Tatsache, dass Mikalauskas vom Bürgermeister-Chefsessel auf die Abgeordnetenbank wechselte, tun dem keinen Abbruch. Im Gegenteil. „Es sind in all den Jahren vor allem die Menschen gewesen, die sich verbunden fühlten“, sagt Gisela Hahlweg. Sie gehörte als damaliges Amtsausschuss-Mitglied ebenso wie der heutige Zweite Beigeordnete Dr. Andreas Heinrich zu jenen, die vor mehr als zwei Jahrzehnten den Kontakt nach Litauen aufnahmen, hinfuhren, überwältigt waren von der Gastfreundschaft und dem nie abreißenden Strom an Ideen, aus denen in den Jahren immer wieder neue Projekte entstanden.

Ebenso herzlich und ebenfalls nicht nur von der Verwaltung aus organisiert ist die Partnerschaft mit Uster in der Schweiz, die im vergangenen Jahr per Unterschrift für weitere fünf Jahre besiegelt wurde. Gemeinsam mit Stadtpräsidentin Barbara Thalmann waren Stadtschreiber Pascal Sidler, Vizepräsident Jean-François Rossier, Stefan Feldmann als Stadtrat und Abteilungsvorsteher Bau, Cla Famos, Stadtrat und Abteilungsvorsteher Finanzen, die Leiterin Öffentlichkeitsarbeit Susanna Ellner sowie Eberhard Eitel mit seiner Frau Dorothee jetzt nach Prenzlau gekommen.

Stadtpräsidentin Barbara Thalmann lobte bei einer Ansprache auf dem Stadtfest nicht nur die langjährige Freundschaft, sondern auch die auffallend positive städtebauliche Entwicklung Prenzlaus. Es sei spannend zu sehen, wie Prenzlau Orte geschaffen hat, welche die Aufenthaltsqualität im öffentlichen Raum deutlich steigerten. „Mit der Aufwertung der Uferpromenade und dem neu eröffneten Campingplatz am Uckersee positioniert sich Prenzlau zunehmend auch touristisch.“ Stadtrat Stefan Feldmann sagt: „Man merkt, dass konstant an der Stadt gearbeitet wird und Verbesserungen gemacht werden. Das trägt dazu bei, dass es den Leuten wohl ist und gut geht. Diese Zufriedenheit strahlt dann auch auf Gäste aus.“ Stadtrat Cla Famos ist vor allem von Prenzlaus Wahrzeichen und dem Umagang damit beeindruckt: „Die Führung durch die Marienkirche mit Superintendent Dr. Müller-Zetzsche fand ich faszinierend. Sie war äußerst lehrreich. Schön, dass Prenzlau sein kulturelles Erbe derart achtet.“ Und Stadtschreiber Pascal Sidler, der nicht zum ersten Mal in Prenzlau war und damit die Entwicklung der Stadt beurteilen kann, meint: „Es hat viele Orte, an denen bewusst an der Aufenthaltsqualität gearbeitet wurde, das fällt einem als Auswärtigen sofort ins Auge. Ein sehr aktuelles Beispiel ist hierfür der Campingplatz, wo wir übernachten durften und wo wir uns – wie in ganz Prenzlau – sehr wohl gefühlt haben.“ Der Campingplatz, so Dr. Andreas Heinrich, habe es auch den litauischen Gästen angetan. Am Rande der Führung, bei der Bürgermeister Hendrik Sommer das neue touristische Highlight der Region vorstellte, habe ihn Algis Miškinis beiseite genommen und darum gebeten, ihm nähere Informationen zu den Glamping-Zelten zu schicken. „Und hier gibt es dann wieder einen Berührungspunkt, denn Varéna ist touristisch sehr interessant und umgeben von viel Wald, aber auch Seen gelegen. Es gibt dort noch viel Entwicklungspotential und es ist toll, wenn Anregungen dafür aus der Partnerstadt kommen.“

Über Ideen und neue Projekte tauschte man sich während des Städtepartnerschaftstreffens quasi fortwährend aus. Auch, als für einen Tag mit der Leiterin des Kulturzentrums, Brygida Liskiewicz und Waldkönigin Weronika Gäste aus der polnischen Partnerstadt Barlinek dazu stießen.

Einen großen Anteil am Gelingen des Treffens hatte der Prenzlauer Städtepartnerschaftsverein unter der Leitung von Anett Hilpert, dessen Mitglieder die Gäste beim Rundgang auf dem Campingplatz ebenso wie bei der Stadtführung auf Platt und der Besichtigung der Marienkirche und des Dominikanerklosters begleiteten, den Transport sicherten und für alle Fragen ein offenes Ohr hatten.

 

Ansprechpartner:

Frau A. Hilpert
Bürgermeister und Stabsstellen
Vorsitzende Städtepartnerschaftsverein

Kategorie:

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