Prenzlau (spz). Wenn der Bundestag entscheidet, geht es oft auch um Themen, die Kinder und Jugendliche betreffen. An der Bundestagswahl teilnehmen darf man allerdings erst ab 18 Jahren. Also entscheiden Erwachsene darüber, welche Erwachsenen letztlich entscheiden. Für Kinder und Jugendliche könnte das frustrierend sein. Könnte – hätten sie nicht die Möglichkeit, sich selbst einzumischen. „Und zwar jederzeit, besonders aber jetzt, vor der Bundestagswahl“, sagt Nico Beetz, Vorsitzender des Kinder- und Jugendbeirates der Stadt Prenzlau. Um den Stimmen der jungen Leute Gehör zu verschaffen, organisiert der KJB ein Wahlforum mit dem Titel „Dein Bundestag“. Die Veranstaltung findet am Mittwoch, dem 8. September, im Seepark statt. „Die Vorbereitungen dafür sind in vollem Gange“, so Beetz. An die Schulleitungen hat er Mails versandt und darum gebeten, dass ab Klassenstufe 7 pro Klasse vier Schülerinnen und Schüler an der Veranstaltung teilnehmen dürfen. Er sieht das Wahlforum als Unterricht in Politischer Bildung in der Praxis. Denn hier haben die Jugendlichen die Möglichkeit, mit den Spitzenkandidaten der Parteien, die bereits im Bundestag vertreten sind, ins Gespräch zu kommen, Fragen zu stellen, nachzuhaken, sich zu informieren und ihre Themen deutlich zu benennen. Jede der Parteien wird mit einem Stand vertreten sein, an dem sich die Teilnehmenden gruppenweise informieren können. Vor der Mittagspause gibt es eine Podiumsdiskussion, bei der die Fragen der Jugendlichen im Mittelpunkt stehen. Die werden vorab mittels einer Online-Umfrage gesammelt. „Je konkreter sie sind, desto besser ist es“, sagt Nico Beetz. Die bevorstehende Bundestagswahl ist aus seiner Sicht eine gute Gelegenheit dafür, dass der KJB Gesicht zeigt, wieder aktiv wird. „In den zurückliegenden anderthalb Jahren haben auch wir nur selten die Möglichkeit gehabt, mit gezielten Aktionen Kinder und Jugendliche anzusprechen. Politische Mitbestimmung ist eines der zentralen Themen, die für uns wichtig sind. Was ist da passender, als die Bundestagswahl?“ Wichtig sei jetzt, so Beetz, dass die Schulleitungen und die Lehrerschaft die Idee unterstützen und den Schülerinnen und Schülern die Möglichkeit geben, an der Veranstaltung teilzunehmen. Beteiligung und Mitbestimmung bedeuten aus Sicht des KJB-Vorsitzenden auch, dass die Themen, die Kindern und Jugendlichen auf den Nägeln brennen, benannt und an die Entscheider herangetragen werden. „Eine bessere Gelegenheit als bei einem solchen Wahlforum gibt es doch kaum“, sagt er. Um das Wahlforum durchführen zu können, hat der KJB Fördermittel aus dem Lokalen Aktionsplan Uckermark beantragt.
Der Seepark übrigens bleibt an diesem Tag für die Öffentlichkeit geschlossen. „Wir bitten um Verständnis“, so der KJB-Vorsitzende.
Herr Ch. Berkholz
Amt für Bildung, Sport und Soziales
Kinder- und Jugendbeauftragter
