Prenzlau (spz). Irgendwann soll das Areal am Schwarzen Weg eine begehbare Blühwiese sein. „Die Idee gab es schon länger, wir haben sie als Stadt aufgegriffen, von Studenten der Hochschule für Nachhaltige Entwicklung in Eberswalde weiterentwickeln lassen und daraus ein Projekt gemacht“, beschreibt es Florian Andres, der bei der Stadt Prenzlau Sachbearbeiter für Landschafts- und Umweltplanung ist. Jetzt war er mit Freiwilligen aus den umliegenden Vereinen und Mitgliedern des Kinder- und Jugendbeirates vor Ort und hat bei einer Aufräumaktion, einem „Cleanup“, Hand angelegt und jede Menge Müll eingesammelt. Für Lilly, Nico und Tino vom KJB war es eine Selbstverständlichkeit, hier mitzumachen. „Schließlich wissen wir, wie wichtig Naturschutz ist.“ Biodiversität, wie man sie auf der rund zwei Hektar großen Blühwiese ermöglichen will, gehört dazu. Früher, so Andres, sei die Fläche, die der Stadt gehört, von verschiedenen Pächtern landwirtschaftlich genutzt worden. Mittlerweile ist es nur noch ein kleiner Teil am Rande, der sorgfältig bepflanzt ist. „Das bleibt auch so“, sagt Andres. Auf dem Rest der Fläche aber soll die Blühwiese entstehen. „Dafür ist es zunächst erst mal wichtig, dass wir alles beräumen.“ Die KJB-ler, die von Anke Kehn, Leiterin des Amtes für Bildung, Sport und Soziales, und den Kinder- und Jugendbeauftragten Christoph Berkholz unterstützt wurden, staunten nicht schlecht, als es unter Aufbietung aller Kräfte galt, alte Plastikplanen unter Brennnesselbüschen hervorzuziehen und wegzuschaffen. „Mit den Jahren hat sich einiges angesammelt“, sagt Florian Andres. Eine zweite Aufräumaktion, so kündigt er an, wird folgen. Dann hofft er, dass noch mehr Aktive dabei sind. „Im Anschluss wird die Wiese gemäht, danach umgebrochen und später erfolgt die Aussaat.“ Laut Konzept ist es vorgesehen, perspektivisch nur einige Wege frei zu mähen und natürliche Strukturelemente einzufügen, die Platz zur Entwicklung von Biodiversität geben und diese auch erklären. Denn, so Andres, gedacht ist die Blühwiese – neben dem ersten Ziel, der Schaffung neuer Räume für Biodiversität, also Artenreichtum, auch als Ort der Umweltbildung. Aus Sicht von Bürgermeister Hendrik Sommer ist das Projekt ein weiterer wichtiger Baustein im Gesamtkonzept der „Grünen Stadt am Uckersee“ als eine der ersten pestizidfreien Gemeinden im Land Brandenburg. „Und das beinhaltet eben nicht nur, dass Pestizide nicht eingesetzt werden, sondern dass man zusätzlich auch neue Naturräume schafft und vorhandene etabliert“, so das Stadtoberhaupt.
Am Cleanup beteiligt hatten sich neben dem KJB auch Aktive von der benachbarten Kleintierzuchtanlage und vom Kleingartenverein „Sonneneck“. Man wolle, so Hans Bendt, Ordnung haben. Dass jetzt etwas gemacht werde und es vorangehe, würden die Vereine begrüßen. „Und da packen wir auch mit an.“
Wer übrigens einen Eindruck davon bekommen möchte, wie die Blühwiese in ein, zwei Jahren aussehen könnte, kann demnächst schon mal einen Blick auf die Fläche gegenüber dem Umspannwerk werfen. Hier wurde im letzten Jahr eine Blühwiese angelegt, die momentan ihre volle Blütenpracht entfaltet.
Herr F. Andres
SG Stadt- und Ortsteilentwicklung
SB Umwelt und Naturschutz