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Im Streitfall ist die Schiedsstelle eine gute Anlaufstelle

12.03.2021

Prenzlau (spz). Die Menschen sind verschieden. Jede und jeder hat seine Sicht auf die Dinge. Auffassungen, Meinungen, Haltungen und Interessen unterscheiden sich. Daraus ergeben sich oft Meinungsverschiedenheiten, Konflikte und Probleme. Um Lösungen zu finden und nicht sofort vor Gericht zu geben, gibt es Schiedsstellen.

Jeden dritten Montag im Monat sind Ramona Krägenow und Birgit Scheibel in der Schiedsstelle der Stadt Prenzlau anzutreffen. Unter dem Motto „Schlichten statt Richten“ üben die beiden Frauen ihre ehrenamtliche Tätigkeit aus. „Außerhalb der Sprechzeiten ist eine Kontaktaufnahme mit der Schiedsstelle über das Ordnungsamt der Stadt möglich“, erläutert Birgit Scheibel. „Die Schlichtung ist der Versuch einer außergerichtlichen Einigung. In einigen Fällen ist das Aufsuchen der Schiedsstelle sogar obligatorisch vorgeschrieben, um damit auch die Gerichte zu entlasten.“ Ziel ist es, eine zeitnahe, schnelle, kostengünstige und einvernehmliche Lösungschance und damit eine risikolose Alternative zu einem Prozess zu unterbreiten. Das sei, so die Schiedsfrauen, für ein friedliches Miteinander besonders wertvoll, „da beide Parteien die Möglichkeit haben, ohne Gesichtsverlust und damit nicht als Verlierer, sondern beide als Gewinner aus dem Streit hervorzugehen.“ Dabei werde die Schlichtung von den Parteien selbst gestaltet, dienen die Schiedsleute lediglich als Vermittler und Unterstützer. Die Einigung, zu der es bestenfalls kommt, sei im günstigsten Falle ein Vergleich. „Der ist frei von juristischen Zwängen. Das ist der klare Vorteil gegenüber der Klage vor dem Gericht.“ Eine Vorgabe machen die Schiedsfrauen nicht. So ist die Schlichtungsverhandlung offen. „Das bedeutet, dass es keinen Zwang für einen Vergleich gibt.“ So gebe es Fälle, die man im Schlichtungsverfahren klären könne, andere enden mit einer Erfolglosigkeitsbescheinigung und der Klageweg vor dem Gericht wäre nun offen.  „Die Schlichtung ist allparteilich, persönlich und vertraulich“, sagt Birgit Scheibel und so muss auch niemand, der bei den Frauen am Tisch saß, am Ende befürchten, dass sein Fall öffentlich wird. „Manche kommen auch einfach nur, um sich einen Rat zu holen, andere werden geschickt, weil sie eigentlich klagen wollen, jedoch zunächst die Schiedsstelle kontaktieren müssen, wieder andere haben von dem Angebot der Schlichtungsgespräche erfahren und wollen dies nutzen, um eine Einigung zu erzielen. „Das Ergebnis eines Schlichtungsverfahrens bei einem Vergleich ist 30 Jahre gültig und vollstreckbar und wird natürlich entsprechend protokolliert“, sagt Birgit Scheibel. „Schlichtungsverfahren bieten den Beteiligten die Möglichkeit, auf Augenhöhe ihre Positionen und Erwartungen einzubringen und so die Beilegung eines Konfliktes zu erreichen. Als Schiedsleute nehmen wir uns die nötige Zeit für unabhängige Gespräche und bieten einen geschützten Raum und Rahmen.“ So seien die Schiedsstellen eine „wirklich einmalig große Chance, nicht nur an den Symptomen, sondern an den Ursachen eines Konflikts zu arbeiten und diesen dauerhaft zu entschärfen.“

Die nächsten Termine der Schiedsstelle der Stadt Prenzlau: 15. März, 19. April, 17. Mai, 21. Juni, jeweils von 16 Uhr bis 17 Uhr; Richard-Steinweg-Str. 5, 1. OG, Raum 215. Terminvereinbarungen unter Tel. 03984 / 75311.

 

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