Prenzlau (spz). Am 20. Mai ist Weltbienentag. „Diesen Aktionstag wollen wir nutzen, um auf die Rolle von Insekten in unserem Ökosystem aufmerksam zu machen“, sagt Bürgermeister Hendrik Sommer. Bereits vor zwei Jahren haben die Stadtverordneten den Beschluss für Prenzlau als „Pestizidfreie Gemeinde“ gefasst. In diesem Zuge sind in der Stadt verschiedene Areale als Blühflächen ausgewiesen worden.
„Bienen tragen maßgeblich zur Bestäubung von Pflanzen bei, steigern die Fruchtbarkeit unserer Böden und sind selbst Nahrungsquelle für viele heimische Tierarten. Die Biene sollte dabei nur symbolisch für alle Insekten stehen, deren Lebensräume heutzutage bedroht sind“, so Florian Andres, Projektverantwortlicher und Sachbearbeiter für Umwelt und Naturschutz.
„Die Blühflächen sind gekennzeichnet durch gelbe Schilder, die auf eine extensive Grünraumbewirtschaftung hinweisen. Durch spätere Mahdzeitpunkte entstehen punktuell Langgraswiesen, die als Lebensraum für Insekten zur Verfügung stehen.“
Parallel dazu startet die Stadt 2020 ein großes Blühflächenprojekt, um den Insekten noch mehr Platz im urbanen Raum zu bieten. „Wer eine farbig und dauerhaft blühende Blumenwiese erwartet, wird jedoch schnell enttäuscht sein. Es sind jene Pflanzen, welche uns gemeinhin als ‚Unkräuter’ bekannt sind, die den oft spezialisierten Insekten Nahrungsquelle und Lebensraum bieten“, so Florian Andres.
Dafür wird eine etwa zwei Hektar große Fettwiese mit heimischen Kräutern und Gräsern angelegt, die möglichst vielen Insektenarten einen Rückzugsort bieten soll. Als Standort wurde eine Fläche an der Straße „Zu den Bahngleisen“ ausgewählt, welche sich in Verlängerung der Franz-Wienholz-Straße befindet und teilweise durch die ansässige Kleintierzuchtanlage bewirtschaftet wird. Das Areal wird vom alten Bahndamm flankiert und befindet sich in direkter Nähe zu den Kleingartenanlagen „Sonnenschein“, „Apfelblüte“ und „Sonneneck“. Die erste Teilfläche sollte in diesem Frühjahr entstehen. „Die andauernde Trockenheit im April hat die rechtzeitige Aussaat jedoch verhindert. In Rücksprache mit dem ortsansässigen Landwirt Holger Mesecke, der im Auftrag der Stadt die Bodenbearbeitung und Aussaat durchführt, wurde der Startzeitpunkt in den Frühherbst verschoben. Die Stadt Prenzlau ist in diesem Zusammenhang noch auf der Suche nach weiteren Partnern, die sich am Projekt beteiligen wollen.“ Mit der Ansaat sei, so Andres, die Arbeit lange noch nicht am Ende. Totholz-, Lesestein- und Kieshaufen sollen zukünftig mehr Struktur für die Insekten bieten. Nisthilfen werden aufgestellt und auch die Pflanzung heimischer Sträucher ist geplant. „Für die Umsetzung, Pflege und Finanzierung werden tatkräftige Unterstützer gesucht“, appelliert Bürgermeister Hendrik Sommer als Schirmherr des Blühwiesenprojektes. Interessierte können sich unter Tel. 03984 – 75 336 melden. Zum Weltbienentag am Mittwoch wird Florian Andres von 10 Uhr bis 12 Uhr vor Ort sein und Auskünfte über das Projekt geben sowie Anregungen entgegennehmen.
Herr F. Andres
SG Stadt- und Ortsteilentwicklung
SB Umwelt und Naturschutz