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Stille Helden der Nachbarschaft - Gemeinsame Aktion des Demenz-Netzwerks und der Stadt Prenzlau

20.01.2020

Prenzlau (spz). „Wir wollen die stillen Helden der Nachbarschaft ehren“, sagt Dr. Jürgen Hein, Vorsitzender des Vereins Demenznetzwerk Uckermark. Eine gemeinsame Aktion der Stadt Prenzlau und des Demenz-Netzwerkes hat es zum Ziel, jene Menschen in den Vordergrund zu rücken, denen das Helfen selbstverständlich ist; Menschen, die, ohne das „an die große Glocke zu hängen“, andere unterstützen, ihnen zur Seite stehen. Ohne, dass sie es tun, weil es ihr Job oder ihr Ehrenamt ist.

„Wir leben in einer Zeit, die in vielem dem entspricht, was die heute 50 – 60Jährigen in ihrer Kindheit nur in den kühnsten Träumen zu hoffen gewagt haben“, sagt Dr. Jürgen Hein. „Der allgemeine Wohlstand, die technische Entwicklung die medizinischen Möglichkeiten haben Dimensionen erreicht, die kaum vorstellbar waren – egal, ob dies den Umfang unserer Auto-Mobilität, die Telekommunikation, die Technik in jedem Haushalt oder die stetig gestiegene Lebenserwartung betrifft. Aber diese schöne neue Welt bringt eher am Rande unseres Gesichtsfeldes Entwicklungen mit sich, die wir bemerken müssen und auf die es zu reagieren gilt.“

Obwohl scheinbar alles kaufbar, online bestellbar und meist schnell lieferbar ist, bleiben jedoch Dinge, die damit nicht lösbar sind. Wenn alle Menschen älter werden, dann tun sie dies nur um den Preis zunehmender Hilfsbedürftigkeit. Die modernen Industriegesellschaften gehen alle in eine Zukunft, in der der Hilfebedarf der älteren Menschen nicht mehr durch die im Pflegeberuf tätigen jüngeren Menschen vollumfänglich geleistet werden kann. Auf statistisch viele ältere Menschen kommen weniger nachwachsende jüngere Menschen. „Und auch wenn es dem Gesundheitsminister gelingt, aus anderen Ländern der Welt Pflegekräfte nach Deutschland zu holen, so wird dies die Grundsituation nicht in unserem Alltag verändern. Auch die Familien zeigen nicht mehr den traditionellen Zusammenhalt. Natürlich oft emotional tief verbunden – aber eben räumlich weit getrennt und damit nicht im Alltag zur Hilfe zur Verfügung stehend.“ Genau an dieser Stelle, so Dr. Hein, werde deutlich, „dass wir beginnen müssen zu verstehen, dass wir im Zusammenleben in jedem Dorf, in jeder Stadt eine neue Normalität des Miteinander zu entwickeln - mit Fürsorge und Hilfsbereitschaft füreinander. Für Kita-Eltern ist das Mitnehmen der Kinder anderer Familien ganz normal, das kann es doch auch für betagtere Menschen sein“, sagt er. Zudem profitieren auch die Helfenden selbst, besage doch die moderne psychologische Forschung zum Glück, „dass wir glücklicher sind, wenn wir etwas geben, als wenn wir etwas bekommen. Und falls Skeptiker sagen, so etwas funktioniere nicht, sei dran erinnert, dass es das durchaus gegeben hat: Aufstehen in der Bahn für ältere und Schwangere, Vorlassen an der Kasse…“

Im Rahmen der gemeinsamen Aktion „Stille Helden der Nachbarschaft“ werde nun dazu aufgerufen,  Personen zu benennen, die älteren Menschen regelmäßig zur Seite stehen. „Uneigennützig, nicht beruflich oder im offiziellen Ehrenamt, sondern als stille Helfer - gerne auch Helden -  der Nachbarschaft. Diese Vorbilder sollen bekannt werden, gewürdigt werden und besonders beeindruckende Beispiele werden wir zusammen mit dem Bürgermeister prämieren. Diese stillen Helfer erleben ihr Tun oft gar nicht als etwas Besonderes, sind oft bescheiden und machen kein Aufheben darum. Wer also in Frage kommende Personen kennt, darf diese als „Stille Helden der Nachbarschaft“ dem Demenznetzwerk Uckermark vorschlagen.

Kontakt: Demenz-Netzwerk Uckermark e.V., Richard-Steinweg-Straße 5, 17291 Prenzlau, Tel. 03984 / 329815, Mail: info@demenz-netzwerk.de; www.demenz-netzwerk-uckermark.de

 

Ansprechpartner:

Frau A. Martinot
Bürgermeister und Stabsstellen
Öffentlichkeitsarbeit und Pressestelle

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