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Gemeinsames Erinnern an die Zerstörung Prenzlaus im April 1945

01.05.2025

Prenzlau (spz). Gemeinsam hatte die Stadt mit der evangelischen und der katholischen Kirche zum Gedenken an die Zerstörung Prenzlaus vor 80 Jahren in die Marienkirche eingeladen. Weit mehr als 200 Menschen nahmen an dem ökumenischen Gottesdienst, den die evangelische Pfarrerin Sophie Ludwig und ihr katholischer Amtskollegen Grzegorz Mazur gemeinsam gestalteten, teil. Damals, am 27. im April 1945, wurde die Stadt zu etwa 85 Prozent zerstört. Bei dem an den Gottesdienst anschließenden Vortrag zu den Geschehnissen vor acht Jahrzehnten berichtet Jürgen Theil, Vorsitzender des Uckermärkischen Geschichtsvereins, von dem, was seinerzeit geschah. Eindringlich sind die Bilder, die das Ausmaß zeigen. Binnen weniger Stunden liegt eine einstmals stolze und schöne Stadt fast vollkommen in Schutt und Asche. Es folgen Zeitzeugenberichte. Vorgetragen von Schülern des Christa-und-Peter-Scherpf-Gymnasiums. Beklemmende Schilderungen dessen, was Prenzlauer in den Stunden und Tagen Ende April 1945 erlebten. Doch das, was damals war, begann nicht erst in jenen Tagen. Es begann mit der Machtergreifung der Nationalsozialisten. Und so ist zwischen gemeinsamem Gebet und Segen, dem Singen von „Dona nobis pacem“ und dem Entzünden und Aufstellen von 80 Teelichtern, symbolisierend jene 80 Jahre, die vergangenen sind und doch nicht vergessen ließen, vom Leid ebenso wie von der Verantwortung die Rede. „Umkehren und Verantwortung übernehmen. Unterdrückte Menschen schützen, Ungerechtigkeit benennen, Demokratie bewahren, Hass entgegentreten, nicht abwarten“, beschreibt es Pfarrerin Ludwig. Sie nimmt Bezug auf die Figur des Evangelisten Johannes. Aus Holz geschnitzt und bemalt, mehr als 500 Jahre alt, steht er neben ihr. Er ist Teil jener Altarfiguren, die die Prenzlauer vor der Zerstörung retteten und die heute auf die Restaurierung und die angemessene Wiederkehr in die Marienkirche warten. Herausgelöst aus der Gruppe der anderen Figuren, für einige Stunden aus dem schützenden Depot geholt, zeugt er an diesem Spätnachmittag für eine jahrhundertealte Geschichte. Und, wie die Pastorin es formuliert, die Hoffnung „auf Frieden in der Stadt, im Land, in einer Welt.“ Begleitend zur Gedenkveranstaltung ist in St. Marien eine Ausstellung aufgestellt. Auf acht Tafeln wird die Zerstörung Prenzlaus in Text und Bild beschrieben. Die Ausstellung ist noch bis Ende Mai täglich von 10 Uhr bis 17 Uhr in der Kirche zu sehen. Für die Restaurierung des Marienaltars gibt es einen Spendenaufruf der Gesamtkirchengemeinde Prenzlau Land und des Vereins der Freunde und Förderer des Dominikanerklosters Prenzlau e. V.. Gespendet werden kann an: Verein der Freunde und Förderer des Dominikanerklosters Prenzlau e. V.; Verwendungszweck: Neuanfertigung des Altarschreins; IBAN: DE75 1705 6060 0101 0036 68. Der Verein ist gemeinnützig und stellt Spendenbescheinigungen aus.

 

Ansprechpartner:

Frau A. Martinot
Bürgermeister und Stabsstellen
Öffentlichkeitsarbeit und Pressestelle

Kategorie:

Rathaus und Verwaltung
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