direkt zum Seiteninhalt direkt zum Seitenmenü direkt zum Hauptmenü

Ministerin besuchte Begegnungsstätte "Diester" und zeichnete Engagierte mit der Ehrenamtskarte aus

27.04.2022

Ministerin besucht „Diester“ und zeichnet Freiwillige mit der Ehrenamtskarte aus

Reger Austausch mit Staatskanzlei-Chefin Kathrin Schneider

 

Prenzlau (spz). Seit Wochen geht es im „Diester“ zu wie im Taubenschlag. Es ist ein ständiges Kommen und Gehen. Die städtische Begegnungsstätte ist zu einer wichtigen Anlaufstelle der Ukraine-Hilfe in Prenzlau geworden. Das hat sich herumgesprochen. Bis nach Potsdam in die Staatskanzlei. Für deren Chefin, Ministerin Kathrin Schneider, lag es deshalb nahe, die Engagierten zwischen dem „Kabinett vor Ort“ und dem abendlichen Bürgerdialog von Ministerpräsident Dietmar Woidke in Angermünde zu besuchen. Einige derer, die vor allem in den vergangenen Wochen seit dem Beginn des Krieges in der Ukraine ehrenamtlich hier helfen, sind auch an diesem Dienstag im „Diester“ anzutreffen. Gisela Köhler, Jacqueline Kretschmer und Barbara Malchow sortieren Damenshirts, Herrenhosen und Babywäsche in die Regale, während Christian Heeger und Hamza Abdeiwi zusammen mit Justus Arndt und Tobias Olm gegenüber im Kreativraum das Repair-Café wieder zum Laufen bringen. Zeitgleich bereitet Anja Jack, die Ehrenamtskoordinatorin des Landkreises, ihren monatlichen offenen Treff im „Diester“ vor und Sekine Flämig, die ehrenamtliche Ausländerbeauftragte der Stadt und Mitarbeiterin der Bürgerstiftung Barnim Uckermark, klappt im Coworking-Raum gerade den Laptop zu, als die Ministerin hereinschaut und sehr schnell ins Gespräch mit ihr kommt. Davor hat sie sich mit Hilfe von Aleksej Skepu, der im „Diester“ als Dolmetscher ehrenamtlich arbeitet, mit einigen Frauen und Männern aus der Ukraine unterhalten. Die Ministerin ist interessiert. Sie fragt nicht nur, sondern hinterfragt. Was schwierig ist, wird so benannt und über Stolperstellen in der täglichen Arbeit wird nicht einfach hinweggesehen. Die Unterhaltung ist lebhaft. Michaela Werner-Meißner und Alexandra Martinot als Leiterinnen des „Diester“ und Katja Neels von der Freiwilligenagentur Prenzlau+Umland der Bürgerstiftung Barnim Uckermark führen die Ministerin durch die Räume, erläutern, erzählen, machen auf Herausforderungen aufmerksam. Also unter anderem auch auf die Frage nach Wohnraum für die Geflüchteten oder die Kommunikationsprobleme. Die gibt es nicht nur aufgrund sprachlicher Barrieren zwischen Einheimischen und Geflüchteten, sondern oft auch zwischen den verschiedenen Akteuren. Alke Stock, die auf viele Jahre Ehrenamtserfahrung verweisen kann und im Dorfverein ebenso wie in der Bürgerstiftung aktiv ist, bringt es auf den Punkt: „Die Ehrenamtlichen wollen machen. Und zwar gleich. Und Verwaltung braucht Zeit und ist an Vorschriften gebunden.“ Hört und erlebt man sie in ihrer frischen und zugleich energischen Art, dann wird einem nicht bange um das Ehrenamt. Menschen wie sie werden gebraucht. Das sagt auch die Ministerin, die Alke Stock ebenso wie Gisela Köhler, Jacqueline Kretschmer, Christian Heeger und Silke Bernhard mit der Ehrenamtskarte Berlin-Brandenburg auszeichnet. Die Karte bescheinigt das freiwillige Engagement „und berechtigt ihre Inhaberinnen und Inhaber bei den Partnerunternehmen Vergünstigungen zu erhalten. Zahlreiche Museen, Kultureinrichtungen, Einzelhändler, Gastronomieunternehmen und weitere Dienstleister in Berlin und Brandenburg bieten verschiedenste Rabatte und Angebote an“, heißt es auf der Internetseite der Staatskanzlei. Die Vergünstigungen sind das eine – die Wertschätzung des Engagements, die mit der Verleihung der Karte verbunden ist, wiegt noch weitaus mehr. Die Staatskanzlei ist auf Landesebene Schnittstelle für den Ehrenamtsbereich. „Auf der Arbeitsebene haben wir viel miteinander zu tun“, sagt Katja Neels von der Bürgerstiftung. „Jetzt die Chefin des Hauses persönlich zu treffen und sich auszutauschen, war schon interessant. Vor allem, weil wir so viele Themen anschneiden konnten: von der Lobbyarbeit fürs Ehrenamt bis hin zu den lokalen Strukturen und der Frage, wie man Ehrenamtliche bei der Stange hält. Bei alldem sind wir nicht nur an der Oberfläche geblieben. Das war gut.“ In einer Gesprächsrunde mit der Ministerin und Ehrenamtlichen wurde deutlich: Es gibt viele Baustellen. Aber eben auch Menschen, die die Herausforderung annehmen, als Aufgabe begreifen. Als Chefin der Freiwilligenagentur hofft Katja Neels, dass das Land Einfluss nimmt auf Landkreise und Kommunen und deren auch finanzielle Verantwortung für verlässliche Engagementstrukturen unterstreicht. „Prenzlau ist ein gutes Beispiel, wie es funktionieren kann“, sagt Neels mit Blick unter anderem auf die von der Stadt unterstützte Freiwilligenagentur und die Begegnungsstätte „Diester“, die eine städtische Einrichtung und zugleich wichtiger Dreh- und Angelpunkt für bürgerschaftliches Engagement in Prenzlau ist.  Ministerin Schneider Schneider: „Im ‚Diester‘ arbeiten Stadt und Zivilgesellschaft Hand in Hand. Das zeigt sich aktuell besonders eindrücklich bei der ehrenamtlichen Ukraine-Hilfe. Das ‚Diester‘ war von Anfang an zentraler Anlaufpunkt für Engagierte und hilfsbereite Bürgerinnen und Bürger. Die Stadt unterstützt dies, indem sie Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter für die Hilfe in der Begegnungsstätte freistellt. Es freut mich zu sehen, wie sich hier ein Ort des Engagements in der Stadtgesellschaft etabliert.“

In der Pressemitteilung der Staatskanzlei zum Besuch der Ministerin steht, was hier passiert, zusammengefasst: dass hier „Geflüchtete aus der Ukraine zweimal wöchentlich zum Austausch zusammenkommen. Sie werden bei der Joborientierung unterstützt und von ehrenamtlichen Dolmetschern begleitet. Zudem werden Sachspenden gesammelt und Gastfamilien sowie Paten für Geflüchtete gesucht, begleitet und beraten. Die Stadt hat mit Spendenmitteln mehrere Wohnungen in Prenzlau möbliert und hergerichtet. Ministerin Schneider: ‚Ohne das bürgerschaftliche Engagement vor Ort wären die Aufgaben für unser Land nicht zu stemmen. Mein Dank gilt allen Freiwilligen und Engagierten, die jeden Tag über sich hinauswachsen und die geflüchteten Menschen aus der Ukraine mit offenen Armen empfangen, mit Tatkraft ans Werk gehen und den Menschen so ein Stück Geborgenheit schenken.“

Im „Diester“, so Pressereferentin Alexandra Martinot, gelte die Devise „Machen!“  Jetzt sei es wichtig, noch mehr Menschen zum Mitmachen für ein Miteinander zu bewegen. Denn mit Spendensammlungen ist es längst nicht getan. Michaela Werner-Meißner, Prenzlaus Integrationsbeauftragte und ebenfalls Leiterin im „Diester“, setzt hinzu: „Unsere Begegnungsstätte lebt durch das Ehrenamt. Ohne die Unterstützung, das Engagement und die Herzlichkeit derer, die hier anpacken, Aufgaben und damit Verantwortung übernehmen, ginge nichts. Gerade vor dem Hintergrund der Ukraine-Hilfe ist dies noch mal deutlich geworden. In beeindruckender Geschwindigkeit konnten wir, gemeinsam mit der Freiwilligenagentur Prenzlau+Umland der Bürgerstiftung Barnim Uckermark, Aktive gewinnen, die mitmachten und vor allem noch immer dabei sind.“ Jetzt geht es darum, Aufgebautes zu festigen. „Das ist eine Aufgabe, die wir erneut nur mit Ehrenamtlichen, mit Freiwilligen, stemmen können. Und mit der Treppenkarre, die uns die Ministerin Schneider als Gastgeschenk für die Begegnungsstätte mitgebracht hatte“, heißt es im „Diester“.

 

Ansprechpartner:

Frau M. Werner-Meißner
Personalwesen
SB Personal / Arbeitsförderung sowie Integrationsbeauftragte

Kategorie:

Rathaus und Verwaltung
alle Mitteilungen dieser Kategorie

zurück Seitenanfang Seite drucken