Prenzlau (spz). Die geplante Eröffnung des Prenzlauer Seebades am Sonnabend kann aufgrund der aktuellen Pandemie-Lage nicht stattfinden. „Für gewöhnlich starten wir immer am 15. Mai in die Seebadsaison. Doch seit der Pandemie ist auch für uns alles anders“, sagt Schwimmmeister Ronny Klein. „Wir hatten gehofft, dass sich die Situation schon früher entspannt“, sagt Marek Wöller-Beetz, zu dessen Zuständigkeitsbereich das Seebad gehört. Stattdessen müsse man sich nun noch in Geduld üben. Startklar ist das Seebadteam jedoch, sodass es jederzeit losgehen kann. „Wir bieten im Seebad die besten Bedingungen dafür, dass man auch mit dem notwendigen Abstand Badespaß haben kann. Das wurde schon in der vergangenen Saison unter Beweis gestellt.“ Abhängig, so Klein, sei der Start der Badesaison aber auch vom Wetter. „Es gab Jahre, da haben wir, weil es so heiß war, vorzeitig geöffnet und andere, in denen wir noch ein bisschen warteten.“
Auf Saisonbeginn ist man jedenfalls bestens vorbereitet. „Vor allem die kleineren Besucher werden sich freuen“, sagt Ronny Klein mit Blick auf die Matschanlage und den Spielplatz für die Minis. Der wurde kürzlich noch mit einem Fallschutzbord umfasst. Neu ist außerdem ein Kletterzelt. Ausgetauscht wurde darüber hinaus die mittlerweile in die Jahre gekommene Tischtennisplatte und zwei weitere Liegebänke kamen hinzu.
Die Besucherinnen und Besucher des Seebades wissen all die Angebote hier zu schätzen. Das spiegelt sich auch in den Zahlen wider. „Vergangenes Jahr hatten wir 20.095 Gäste an 96 Öffnungstagen. Vor dem Hintergrund von Corona und der verspäteten Eröffnung sowie einigen Schließtagen zwischendurch war das eine gute Bilanz“, so Klein, der auf einen Durchschnitt von 21.000 Gästen pro Saison verweist. „Natürlich gibt es aber auch Ausreißer. Beispielsweise 2019, als 30.262 Besucherinnen und Besucher kamen. Aber das war halt auch ein extrem heißer Sommer.“ So sei man mit der Bilanz des vergangenen Jahres auch sehr zufrieden. „Zumal wir wirklich Glück mit den Badegästen hatten und haben“, hebt der Schwimmmeister hervor und macht denen ein großes Kompliment. „Selbst als wir mal vorübergehend schließen mussten, weil mit 365 Besuchern die maximale Zahl derjenigen, die sich im Seebad unter Pandemiebedingungen aufhalten durften, erreicht war, gab es kein Gemurre. Die Leute haben echt Verständnis gezeigt. Und auch sonst – wenn es um die Einhaltung der Regeln unseres Hygienekonzeptes ging, klappte es richtig gut. Wir haben tolle Gäste“, sagt Klein und freut sich darauf, sie demnächst wieder begrüßen zu können.
„Das Hygienekonzept, das im vergangenen Jahr erarbeitet wurde, ist noch immer aktuell: Eingangs- und Ausgangsbereich sind separiert und gekennzeichnet, wir haben Richtungswege, die mit Flatterband abgesperrt sind, es steht Desinfektionsmittel bereit und die Gäste werden in Listen erfasst. Außerdem haben wir Schilder mit Hinweisen auf den Mindestabstand aufgestellt.“ Sollte es in diesem Jahr neue Auflagen geben, werde man die ebenso umsetzen. „Unser Vorteil ist der, dass sich alles im Freien abspielt.“
Hinzu kommen die tolle Lage, das super saubere Wasser und natürlich das freundliche Personal. Klein und seinen Kolleginnen und Kollegen merkt man an, dass ihnen die Arbeit Freude macht. Auch wenn sie höchst anspruchsvoll und mit einer dauerhaften Konzentration verbunden ist. Den Spruch, dass andere so Urlaub machen würden, wie er arbeitet, winkt er weg. „Wenn ich sowas höre, lade ich die Leute ein, in der Hochsaison bei bestem Sommerwetter mal einen Tag dabei zu sein. Dann merkt man, was dahintersteckt.“ Bei der Absicherung des Seebadbetriebes stehen dem Schwimmmeister zwei Fachangestellte für Bäderbetriebe, zwei weitere Rettungsschwimmer, die bei Bedarf dazu geholt werden, ein Auszubildender und - nicht zu vergessen - die beiden Servicekräfte zur Seite.
Unbedingt hinweisen sollte man, so Heike Zifle vom Amt für Bildung, Sport und Soziales, noch auf die Regelungen zum Besuch von Kindern im Seebad. Die für das Seebad zuständige Mitarbeiterin der Verwaltung weiß, dass es hier immer mal wieder Unkenntnis gibt. „Kinder bis zum vollendeten siebten Lebensjahr dürfen das Bad nur in Begleitung einer geeigneten Begleitperson besuchen. Die Verantwortung dafür liegt bei den Personensorgeberechtigten“, erläutert sie. Ebenfalls wichtig zu erwähnen sei die neue Raucherinsel. „Viele Badegäste wünschten sich, dass Rauchern ein separater Platz geschaffen wird. Das haben wir gemacht.“ Überhaupt, so Zifle, würden Besucherwünsche, so dies möglich ist, berücksichtigt. „Schließlich wollen wir, dass sich Einheimische wie auch Gäste jeden Alters in unserem Seebad wohlfühlen und immer wieder gern herkommen“, sagt auch Bürgermeister Hendrik Sommer.
Verändert sind in diesem Jahr übrigens die Öffnungszeiten. Hier hat man sich den Ferienzeiten angepasst und so ist das Seebad von Mitte Juni bis Ende August täglich von 10 Uhr bis 19 Uhr geöffnet und von Mitte Mai bis Mitte Juni sowie im September von 10 Uhr bis 18 Uhr. „Das kann bei entsprechender Witterung auch variieren“, so Zifle. So werde an kühlen Tagen im Juli unter Umständen auch schon mal um 18 Uhr zugemacht, an heißen Tagen im Mai kann es aber auch zur längeren Öffnungszeit kommen. Bis darüber entschieden wird, ist es jedoch vermutlich noch ein bisschen hin.
Frau A. Kehn
Amt für Bildung, Sport und Soziales
Amtsleiterin