Abschließende Beratung in der Stadtverordnetenversammlung am 24.09.2020. vorgesehen.
Textauszug aus der Drucksache
Seit 2017 ist der Prenzlauer Bahnhof ohne Überdachung am Gleis 1. Die Deutsche Bahn hat jahrelang die Planungen versäumt. Daher frage ich:
Wann gab es die letzten Beratungen mit der Stadt? Wer nahm daran teil?
Wie ist der aktuelle Planungsstand? Was ist seit 2017 konkret passiert, um das Vorhaben umzusetzen und zu beschleunigen?
Wann wird mit dem Baubeginn gerechnet?
Wie teuer wird das Vorhaben für die Stadt?
Werden die historischen Stützen in den Neubau integriert?
Wie lange wird die Bauzeit betragen?
Bitte legen Sie einen Zeitplan vor. Wird es Sperrungen geben?
Begründung:
Seit 2017 stehen die Prenzlauer im Regen bzw. sind der Hitze ungeschützt ausgesetzt? Viele Bürgerinnen und Bürger wollen wissen, wann das Dach endlich gebaut wird.
gez.
O. Himmel
SPD-Fraktion
Grundsätzlich muss voraus geschickt werden, dass Bauherr und Eigentümer des Bahnhofes die Deutsche Bahn AG ist. Somit hat die Stadt Prenzlau nahezu keine Möglichkeiten, auf bestimmte Entscheidungsprozesse bei der Deutschen Bahn AG Einfluss zu nehmen oder sie gar zu beschleunigen. Auch die dankenswerten bisherigen Bemühungen des MdB Stefan Zierke beindruckten die Entscheidungsträger der Deutschen Bahn eher wenig.
Außerdem wird seitens des Bürgermeisters darauf verwiesen, dass in der öffentlichen Sitzung des Ausschusses für Wirtschaft-, Stadt- und Ortsteilentwicklung am 12.05.2020 unter Tagesordnungspunkt 12 (Mitteilung des Bürgermeisters) bereits über den aktuellen Sachstand informiert wurde.
Die Fragen werden wie folgt beantwortet:
Die letzten beiden Beratungen fanden am 16.12.2019 und am 23.04.2020 statt. Während die Teilnehmer der Stadtverwaltung konstant blieben, wechselten die Gesprächsteilnehmer der Deutschen Bahn AG regelmäßig komplett. In der Beratung am 23.04.2020 nahmen seitens der Bahn Herr Manthey, Herr Elseberg und Herr Marx als Projektleiter teil. Seitens der Stadt Prenzlau waren der Bürgermeister Herr Sommer, der Ordnungsamtsleiter Herr Schmidt, sowie Frau Walther vom Hoch- und Tiefbauamt anwesend. In dieser Beratung informierte die Deutsche Bahn darüber, dass nunmehr ein modernes Bahnhofsdach Typ Zwiesel in Betracht gezogen wird. Dabei werden zwei Varianten präferiert: entweder mit drei oder vier Stützen. Außerdem ist geplant, am Hausbahnsteig auch den Bodenbelag regelkonform zu erneuern. Darüber hinaus soll das Blindenleitsystem aktualisiert werden. Es ist vorgesehen, auch eine statische Trennung zwischen Gebäude und Dach herzustellen. Allerdings wird dabei sichergestellt, dass beim Verlassen des Gebäudes der Witterungsschutz gegeben ist. Die Bauzeit für die Maßnahme selbst wird, in Abhängigkeit von den mehrere Jahre im Voraus einzuplanenden Sperrpausen etwa 8-10 Wochen dauern. In dieser Zeit ist dann der Hausbahnsteig komplett gesperrt.
Die Tatsache, dass eine moderne Bahnsteigüberdachung etabliert werden soll, bedeutet, dass die bisherigen Stützen (die im Übrigen nicht unter Denkmalschutz stehen) nicht mehr benötigt werden. Es wurde mit der Deutschen Bahn am 23.04.2020 vereinbart, dass die vorhandenen Stützen kostenfrei an die Stadt Prenzlau zur weiteren Verwendung übergehen, allerdings muss die Abholung und Lagerung auf Kosten der Stadt erfolgen. Die Demontage selbst erfolgt durch die Deutsche Bahn.
Der vorläufige Zeitplan sieht vor, dass die Vorplanung bis Ende Juli 2020 abgeschlossen sein sollte. Bis Ende Februar 2021 ist dann die Entwurfsplanung vorgesehen. Die Genehmigungsplanung soll dann bis Ende März 2021 beim Eisenbahn Bundesamt (EBA) eingereicht werden. Zuvor gibt es einen Vor-Ort Termin in der Stadt Prenzlau, wo die Planung vorgestellt wird. Die Ausschreibung selbst ist für Oktober 2022 vorgesehen, sofern bis dahin die Freigabe der Genehmigungsplanung durch das EBA realisiert werden konnte. Als derzeitiger Baubeginn wird das erste Quartal 2023 (je nach Sperrpausenverfügbarkeit) anvisiert, somit ist eine Fertigstellung frühestens im Sommer / Frühherbst 2023 vorgesehen. Die Stadt trägt an dem von der Deutsche Bahn AG geplanten Bahnsteigdach keine Kosten. Es wird an dieser Stelle ausdrücklich darauf hingewiesen, dass somit seit dem Abbau des Vordaches im Sommer 2017 die Deutsche Bahn mindestens 6 Jahre benötigt, um wieder ein neues Bahnsteindach herzustellen
SPD-Fraktion
