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Erinnerung an Prenzlauer Original Rika Paaschen

15.04.2020

Zu den Prenzlauer Originalen, deren Geschichten die Zeiten überdauert haben, gehört Rika Paaschen. „Sie lebte von 1837 bis 1916 und entsprach absolut dem Bild eines Stadt-Originals“, sagt Doris Meinke. „Rika Paaschen stammte aus einfachen Verhältnissen und musste sich durchs Leben schlagen. Aufgefallen ist sie vor allem durch ihren Wortwitz, die Aufmüpfigkeit gegenüber der Obrigkeit und eine gewisse Unnachgiebigkeit.“ Viele Sprüche der Paaschen sind bis heute überliefert. Grund genug für Doris Meinke, die Erinnerungen an sie auf besondere Weise lebendig zu machen und sie in die Stadt zurückzuholen. In Form einer lebensgroßen Holzfigur, die Stefan Teschke angefertigt hat und die nun auf dem kleinen Platz am Ende des Kirchwegs, Ecke Uckerwiek, steht. Um die Figur zu finanzieren, stellte Meinke, im Rahmen auch der Unterstützung für die Max-Lindow-Plakette, einen Förderantrag beim Ministerium für Forschung Wissenschaft und Kultur des Landes Brandenburg, wo man in den letzten Jahren verstärkt Schwerpunkt auf die Mundartpflege in den Regionen legt. Mit den bewilligten Geldern und unterstützt durch den Mundartverein „Ådbeernest“ konnte Rika Paaschen nun wieder auferstehen. Der Ur-Prenzlauerin dieses Denkmal zu setzen, war Doris Meinke wichtig: „Sie verkörpert in besonderem Maße die plattdeutsche Sprache, wie sie einst in der Uckermark gesprochen wurde“, so Meinke, die sich selbst der Pflege der Mundart verschrieben hat. So hat sie im Dominikanerkloster die „Plattdütsch Eck“ in der Stadtbibliothek aufgebaut, gibt in zahlreichen Schulklassen Plattdeutsch-Unterricht, betreut diverse Mundart-Projekte, hat mit dafür gesorgt, dass auf dem Prenzlauer Bahnhof der Name der Stadt auch auf Platt zu lesen ist und initiierte im Rahmen des Bürgerbudgets die Anbringung von Sprüchetafeln auf Platt an vielen Sitzbänken in der Stadt. Und nun noch Rika Paaschen. „Einen besseren Platz hätten wir für sie nicht finden können“, freut sich Meinke. Denn dort, wo sie stehe, führe auch der historische Stadtrundgang entlang. „Was jetzt noch fehlt, ist eine Informationstafel, die demnächst aber angebracht wird.“ Wenn Doris Meinke dann am 8. August zur geplanten Führung „Stadt up Platt“ startet, wird sie auf jeden Fall auch bei Rika Paaschen Station machen. Sprüche wie „Wat to heet un to schwer is, mütt man liggen loaten“ oder „Sasst ook eenen schönen Dank hebben. Krichst ook een Stohl in Himmel“, dürften dann mit Sicherheit zu hören sein. Schließlich ist es für Doris Meinke eine Herzensangelegenheit, dass auch die Worte von Rika Paaschen in Prenzlau ihren Platz haben.

 

Ansprechpartner:

Frau D. Meinke
Dominikanerkloster Prenzlau / Stadtbibliothek
SB Sprache und Literatur

Kategorie:

Tourismus, Sport und Freizeit
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