Prenzlau (spz). Eckhard Kroll ist keiner, der wegschauen kann. Als er Anfang Mai beim Tag der offenen Tür im Asylbewerberheim zu Gast war, stellte er ziemlich schnell fest: Hier muss man etwas tun. „Was mir sofort auffiel, ist, dass es keine richtigen Plätze zum Beisammensitzen gibt“, so Kroll, der mit seinem Verein „Aktivitäten gegen soziale Ausgrenzung“ – kurz AgsA – normalerweise deutschen Jugendlichen, die keinen Berufsabschluss und oft nicht mal einen Schulabschluss haben, in seinen Projekten zeigen will, dass sie wichtig sind und gebraucht werden. „Wer etwas zu tun hat und sieht, dass das, was er macht, auch Sinn hat und gut ist, der kommt kaum auf dumme Gedanken“, findet Kroll. Um sich gescharrt hat er Mitstreiter, die genauso „ticken“ wie er und die ihm zur Hand gehen. Mit denen rückte er jetzt im Asylbewerberheim an, um hier einen Pavillon aufzustellen. „Eine überdachte Möglichkeit zum Zusammensitzen oder Tischtennisspielen – das ist doch schon mal was“, findet der rastlose Rentner. Eine Weile schrauben und bauen Eckhard Kroll, Elli Fischer und Eckhard Koch allein herum. Dann gesellt sich Sulimani Faton dazu. Der junge Mann aus Serbien schüttelt Eckhard Kroll freundlich die Hand. Von den umher schwirrenden deutschen Worten versteht er nur wenige. Man behilft sich mit Gesten, mit Händen und Füßen, mit Lachen. Gemeinsam wird der Pavillon errichtet. Kroll hofft, dass das nächste Mal, wenn er Tische und Bänke aufstellt, noch mehr mitmachen. Heimleiterin Martina Bärwald freut sich über die unkomplizierte und wohlmeinende Unterstützung. Die von Eckhard Kroll und seinen Leuten ebenso wie die vom Agenda-Team der Stadt Prenzlau. Um auch den Kindern aus dem Heim abwechslungsreiche Ferientage zu ermöglichen, wurden kurzerhand Agenda-Partner kontaktiert und nach freien Plätzen befragt. „Einige organisierten sogar zusätzliche Angebote. Das Mehrgenerationenhaus und das Naturerlebnis beispielsweise“, freut sich Martina Bärwald über die Hilfe. Andere stellten gern die noch freien Plätze zur Verfügung. „Das mit der Verständigung wird schon klappen“, ist Andreas Schanz vom basecamp überzeugt und Frank Tietschert vom Malchower Labyrinthpark weiß, dass man schon eine gemeinsame Sprache findet.
„Wer helfen will, kann sich gern bei uns melden“, sagt Prenzlaus Ausländerbeauftragter Mazierullah Qaderi. Gemeinsam werde dann überlegt, was möglich und welcher Bedarf vorhanden ist. Erreichbar ist der Ausländerbeauftragte über das Büro des Bürgermeisters, Telefon 03984 751001; Mail: buergermeister@prenzlau.de.
Herr Hendrik Sommer
Bürgermeister und Stabsstellen
Bürgermeister