Brüssow (spz). Für Christa Horlitz glich die Kunstmatinee im Brüssower Skulpturenpark einem Geschenk. „Das habe ich nicht erwartet. Ich bin tief beeindruckt“, sagt die Prenzlauerin, als sie staunend im Park zwischen den Arbeiten Volkmar Haases steht. Sie hat sich von ihrem Sohn, Jens Horlitz, zum Ausflug am Sonntagvormittag nach Brüssow einladen lassen. „Ich wollte lange schon mal wieder hierher kommen“, sagt der Glasermeister, der Volkmar Haase zu dessen Lebzeiten noch kennengelernt und Aufträge für ihn erledigt hatte. Schon beim ersten Besuch in Brüssow habe ihn die Produktivität Haases tief beeindruckt. Dabei sah er damals nur einen Bruchteil der Arbeiten des Bildhauers. Beim Gang durch den Park und die Ausstellung im Gutshaus ist er deshalb nicht weniger fasziniert als seine Mutter. „Diese Ideen, diese Kreativität – das ist unglaublich.“ Diesen Eindruck teilen die beiden wohl mit allen der interessierten Gäste, die der Einladung von Ingrid und Katja Haase und Bürgermeister Hendrik Sommer folgten. „Das ist quasi der Auftakt zum Spendenendspurt für die ‚Große Woge‘ in Prenzlau“, so das Stadtoberhaupt. Noch bis Ende des Jahres soll die Skulptur am Nordufer des Unteruckersees als Leihgabe stehen bleiben. Danach muss eine Entscheidung her. Sommer ist optimistisch, dass er am Ende des Jahres einen Kaufvertrag unterschreiben wird. „Die Spendenbereitschaft der Prenzlauer bis zum heutigen Tage war beeindruckend. Knapp 38 000 Euro sind auf dem eigens eingerichteten Konto eingegangen. Das ist eine Summe, hinter der sich Taschengeld-Euros, Daueraufträge, Zuwendungen im vierstelligen Betrag von Firmen, Erlöse aus Benefizveranstaltungen und von Versteigerungen sowie jede Menge privater Spenden von Prenzlauern, die ‚ihre Woge‘ behalten wollen, verbergen.“ Mit Blick auf den Vorsitzenden der Stadtverordnetenversammlung, Thomas Richter, der gemeinsam mit seiner Frau ebenfalls nach Brüssow gekommen ist, geht er davon aus, dass auch die Stadt ihren Obolus dazugeben wird, um das Kunstwerk zu erwerben.
Zunächst aber sollen noch einmal Spenden eingeworben werden. Eigens dafür haben die Frau des 2012 verstorbenen Künstlers, Ingrid Haase, und seine Tochter, Katja Haase, Drucke einer 1992 angefertigten Tuschezeichnung der „Großen Woge“ anfertigen lassen. „Wer einen Betrag ab 20 Euro spendet, bekommt in der Stadtinformation einen Druck der limitierten Auflage von 500 Stück als Dankeschön“, erläutert Hendrik Sommer die Aktion, von der er hofft, dass sie noch mal einen Schub gibt.
Nach interessanten und anregenden Gesprächen, nach Entdeckungen und Überraschungen, Einblicken und mit vielen neuen Eindrücken verabschieden sich die Gäste nach mehreren Stunden dankend von den Gastgeberinnen. Viele von ihnen versichern, dass sie den Besuch im Brüssower Skulpturenpark unbedingt als Tipp weitergeben und selbst auch wiederkommen werden. Interessenten, die sich für eine Führung durch die Ausstellung im Park und im Gutshaus anmelden wollen, können sich direkt an Ingrid Haase wenden. Kontakt: 039742 86353; Mail: kontakt@volkmarhaase.de.
Herr Hendrik Sommer
Bürgermeister und Stabsstellen
Bürgermeister