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Prenzlau beruft ehrenamtlichen Ausländerbeauftragten

11.05.2015

Prenzlau (spz). Mazierullah Qaderi ist Prenzlaus Ausländerbeauftragter. Auf ihrer jüngsten Sitzung beschlossen die Stadtverordneten der Uckermark-Kreisstadt die Besetzung einer entsprechenden ehrenamtlichen Stelle. „Man kann sich hinstellen und sagen, dass der Landkreis für die Unterbringung von Asylbewerbern und Flüchtlingen zuständig ist und damit die Frage der sachlichen und finanziellen Verantwortung klären. Man kann aber auch sagen: In unserer Stadt gibt es ein Wohnheim für Asylbewerber und darüber hinaus eine Reihe von Asylsuchenden, die in Wohnungen untergebracht sind und Tür an Tür mit den Prenzlauern leben. Die Menschen, die hier übergangsweise eine Bleibe finden, gehören zu unserer Stadt dazu. Egal, wie lange sie bleiben. Sie haben oftmals Fürchterliches hinter sich. Sie sind vielleicht vor dem Krieg geflohen, vor dem Elend allemal. Es ist eine Frage der Mitmenschlichkeit, dass man sich ihnen zuwendet. Und genauso ist es wichtig, zu vermitteln. Zwischen den Menschen, die aus anderen Kulturen kommen, ein anderes Leben gewöhnt sind und vielleicht andere Wertevorstellungen haben, und den Prenzlauern, für die ganz andere Dinge üblich sind, zur hiesigen Kultur gehören. Genau dafür brauchen wir einen Ausländerbeauftragten“, so Bürgermeister Hendrik Sommer.

Der aus Afghanistan stammende Mazierullah Qaderi lebt seit 2000 in Deutschland. Nach Beendigung seines Studiums hat er sich in Prenzlau mit einem Sozialen Betreuungsdienst selbständig gemacht. „Im Rahmen meiner Arbeit, vor allem aber auch meines ehrenamtlichen Engagements erlebte ich immer wieder, dass die Vermittlung und die Verständigung zwischen Asylbewerbern und Flüchtlingen und der Bevölkerung der Stadt und der Ortsteile sehr wichtig ist, um Konflikte zu vermeiden und ein Miteinander zu gestalten. Von Vorteil war und ist dabei für mich, dass ich selbst einen Migrationshintergrund habe. So verstehe ich die Probleme, die die Menschen haben, die hierher kommen. Das sind Erfahrungen, die auch meine Familie und ich gemacht haben. Gleichzeitig habe ich die Chancen, die man mir hier geboten hat, genutzt. So habe ich es geschafft,  mir eine Existenz aufzubauen und einen Platz zu finden. Das macht es mir sehr gut möglich, beide Seiten zu verstehen und etwas für die Annäherung zu tun. Hinzu kommt, dass ich vielseitige Sprachkenntnisse habe. Dazu gehören neben der deutschen Sprache Persisch, Arabisch, Russisch und Englisch. Dies erleichtert die Kommunikation“, heißt es in seiner Bewerbung um die ehrenamtliche Stelle. In seiner neuen Aufgabe verstehe er sich als Vermittler und Kontaktperson. Qaderi hat konkrete Vorstellungen, welche Aufgaben er in nächster Zukunft angehen will. „Es gab bereits einen Deutschkurs, den die Schüler der Aktiven Naturschule den erwachsenen Heimbewohnern angeboten haben. Dieser sollte unbedingt weitergeführt werden. Hier geht es vor allem darum, eine Kontinuität zu schaffen. Eine gute Möglichkeit der Integration ist durch Sport. Ich habe bereits mit einigen Sportvereinen gesprochen, teilweise gibt es schon ganz konkrete Verabredungen und die Möglichkeit für die Heimbewohner, in den Vereinen zu trainieren.  Das soll noch erweitert werden. Und dann wurde ich beim Tag der offenen Tür von Pieter Wolters von der Bauernkäserei in Bandelow angesprochen. Er regte an, Unternehmen anzusprechen, die Asylbewerber als Auszubildende oder Mitarbeiter einstellen. Er selbst ist da ein gutes Beispiel.“ 

 

Ansprechpartner:

Herr Hendrik Sommer
Bürgermeister und Stabsstellen
Bürgermeister

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