Prenzlau (spz). Der Stadt liegen derzeit mehrere Anfragen von verschiedenen Handelsketten zu Markterweiterungen, -verlagerungen bzw. Neuansiedlungen vor. „So ist beispielsweise LIDL bestrebt, seinen Markt in der Stettiner Straße zu erweitern. Die REWE-Gruppe plant, zusätzlich zum Standort in der Steinstraße, einen weiteren Markt zu errichten, dessen genauer Standort aber noch nicht feststeht“, informiert Dr. Andreas Heinrich, Zweiter Beigeordneter der Stadt Prenzlau. Auf der jüngsten Zusammenkunft der Mitglieder der Werbe- und Interessengemeinschaft (WIG) stand er den Händlern, Gewerbetreibenden und Gastronomen gemeinsam mit Claudia Burmeister aus dem Sachgebiet Stadtplanung, Rede und Antwort. „Zunächst ging es um die Anfragen selbst sowie die verschiedenen planungsrechtlichen Instrumente zur Steuerung der Einzelhandelsentwicklung, deren Anwendung jedoch unter dem Vorbehalt einer entsprechenden politischen Willensbildung steht“, so Heinrich.
Nicht nur Vertreter der Stadt, sondern auch von ALDI nahmen an der Veranstaltung teil.
Der Leiter Immobilien und Expansion der ALDI Gruppe, Torsten Schmidt, sowie der Projektentwickler Heiko Anker nahmen die Gelegenheit wahr, sich zu dem beantragten Projekt zu äußern. Das Anliegen von ALDI, seinen Markt in der Neubrandenburger Straße wegen Baugrundproblemen zu schließen und, unter Mitnahme des Dänischen Bettenlagers und eines neuen Drogeriemarktes, in den Schafgrund zu wechseln, sorgte für Diskussionen. „Die Diskussion war sehr lebhaft, vor allem aber auch sachlich“, fasst Dr. Andreas Heinrich seine Sicht zusammen. So hätten die Händler ihren Unmut über die bereits jetzt überdimensionierten Verkaufsflächen in der Stadt deutlich gemacht und die Sorge geäußert, dass durch die Ansiedlung von weiteren innenstadtrelevanten Sortimenten am Schafgrund die Innenstadthändler nachhaltig geschädigt würden. Gerade die in den letzten Jahren erzielten Erfolge bei der Belebung der Innenstadt – beispielsweise durch das Meilenkonzept, aber auch weitere Aktivitäten - würden dadurch konterkariert werden.
„Letztendlich reduzierten die ALDI-Vertreter ihr Ansiedlungsbegehren auf die ausschließliche Verlagerung ihres Marktes von der Neubrandenburger Straße zum Schafgrund bei nahezu gleicher Verkaufsflächenausstattung“, so Heinrich. Doch auch dies sei nicht im Interesse der Innenstadthändler. Zum Ende der Veranstaltung lehnte die deutliche Mehrheit der anwesenden Händler eine Erweiterung der Einzelhandelsflächen im Gewerbegebiet Schafgrund ab und beauftragte Klaus Scheffel, dieses Votum bei der Sitzung des Ausschusses für Wirtschaft, Stadt- und Ortsteilentwicklung den Standverordneten vorzutragen und zu vermitteln.
Herr Dr. Andreas Heinrich
Geschäftsbereich 2. Beigeordneter
2. Beigeordneter